Beim Prozess gegen den Kreistagsvorsitzenden Sven Alisch und seine Frau wurde im Jahr 2010 im Amtsgericht Neuruppin deutlich, dass Betrüger in Brandenburg offenbar relativ einfach Fördergelder für andere Zwecke als genehmigt verwenden können. Ein Sachbearbeiter der Investitionsbank des Landes (ILB) gab an, dass er zwar die Förderanträge der Rheinsberger Tourismus-Servicegesellschaft (RTS) geprüft habe, aber nicht die dazugehörigen Rechnungen. Er sagte, dass die ILB sich auf die Angaben des Steuerberaters verlasse und nur stichprobenartige Überprüfungen durchführe. Das Land möchte von der RTS gut 236.000 Euro zurückfordern, da ein Vertrag zwischen der RTS und einem Bauunternehmen aufgetaucht ist, der vermuten lässt, dass die Arbeiten an der Ferienanlage begonnen haben, bevor die ILB den Zuschuss bewilligt hatte. Ein Dachdeckermeister gab an, dass die Abrechnungen für die Objekte von Alisch vermischt wurden und er auf eine Zahlung von 16.000 Euro wartet. Alischs Verteidiger verweist auf ein Gutachten, das zeigt, dass die gebauten Holzbalkone erhebliche Mängel haben und eigentlich abgerissen und neu errichtet werden müssen. Der Prozess wird am 13. Juli 2010 fortgesetzt, und fünf weitere Zeugen werden dann gehört.
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