Die Führungsspitze der SPD im Kreis hat vier Tage nach dem Urteil wegen Subventionsbetrugs im Jahre 2010 gegen Sven Alisch beschlossen, dass er alle politischen Ämter niederlegen soll. Dazu gehören das Amt des Kreistagspräsidenten, das des ehrenamtlichen Ortsbürgermeisters von Rheinsberg und das des SPD-Fraktionschefs in der Stadtverordnetenversammlung. Der SPD-Kreischef und Landtagsabgeordnete Manfred Richter betonte, dass es weder dem Kreistag noch anderen Gremien zuzumuten sei, die mögliche Berufung gegen das Urteil abzuwarten. Richter gab zu, dass es der Führung der SPD im Kreis nicht leicht gefallen sei, diesen Entschluss zu fassen. Er betonte jedoch, dass es nicht mehr um die persönliche Situation von Alisch, sondern um das Ansehen des Landkreises gehe. Richter wollte Alisch persönlich über die Entscheidung der Partei informieren, konnte ihn jedoch weder am Montagabend noch bis gestern Mittag erreichen. Alisch hatte angekündigt, das Urteil anzufechten, hatte jedoch bis gestern noch keinen Antrag auf Berufung gestellt. Das Urteil von zehn Monaten auf Bewährung könnte auch Auswirkungen auf Alischs berufliche Karriere haben, da er Rechtssekretär beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) ist. Der Vorstand des SPD-Unterbezirkes wird morgen Abend über den Fall Alisch diskutieren.